Risque Business – Or how BDSM can be lighthearted and fun

Risqué Business ist eine koreanische Netflix-Show, in der die beiden Moderatoren Shin Dong-youp und Sung Si-kyung Länder besuchen, um “sexy” Arbeitsplätze und erotische Besonderheiten zu erkunden.
Nach ihren Reisen nach Japan und Taiwan besuchten sie Deutschland und die Niederlande. Als sie ins kinky Berlin eintauchten, mussten sie natürlich auch das Studio LUX besuchen.

Als BDSM-Profis überlegen wir sehr genau, mit wem wir in Bezug auf die Mainstream-Medien zusammenarbeiten. Als die Produzenten mit mir Kontakt aufnahmen, war ich offen für ein Zoom-Meeting, um die Absichten und Kenntnisse zu überprüfen, und habe mir auch ein paar Folgen angesehen, die bereits  veröffentlicht waren. Das Urteil fiel recht deutlich zugunsten der Zusammenarbeit aus, aber mit den üblichen Einschränkungen, wo es nötig war: BDSM kann als lustige, unterhaltsame und herausfordernde Aktivität gezeigt werden, aber niemals werden die Menschen, die es ausüben, herabgesetzt oder lächerlich gemacht. Das war mir schon damals sehr wichtig, als ich mit Conan o’Brian zusammen gearbeitet habe, und so sollte es auch jetzt sein.
Das Hauptthema der Sendung ist natürlich Comedy. Die beiden Moderatoren sind bekannte Komiker, Sänger und TV-Persönlichkeiten in der südkoreanischen Medienlandschaft, und die Sendung ist recht locker. An Tiefe mangelt es, aber für ein etwas verklemmtes Mainstreampublikum ist das Konzept ideal.

Vor diesem Hintergrund haben wir uns auf das Abenteuer eingelassen.

Die Produzenten luden Chloe Savage, eine Kollegin aus Düsseldorf, unsere eigene Mistress Bella Lugosi und mich, Lady Velvet Steel, für den Produktionstag ins Studio LUX ein.

Wenn du die Folge noch nicht gesehen haben, sollten Sie das unbedingt nachholen. Sie ist jetzt auf Netflix verfügbar und kann mit Untertiteln gestreamt werden.

Der Drehtag war lustig und herausfordernd zugleich. Als die Crew eintraf, waren wir drei Damen bereits in vollem Gange mit den Vorbereitungen. Übrigens, hier findet ihr meine Make up Artist: Layana. Ich kann sie nur in den höchsten Tönen empfehlen. Bucht sie oder folgt ihr zumindest auf Instagram.

Wir waren alle ziemlich überrascht, als die Risqué Business Produktionscrew hereinkam – ein nicht enden wollender Strom von Menschen. Ich habe gezählt, aber ich bin mir sicher, dass wir irgendwann mindestens 60 verschiedene Leute im Haus hatten.

Ich persönlich liebe es zu sehen, wie andere das LUX wahrnehmen und Licht und Fantasie einsetzen, um Atmosphäre zu schaffen. Du kannst das leicht selbst erleben, wenn du dir die verschiedenen Bilder ansehen, die im LUX aufgenommen wurden. In unserer Team Galerie findest du da viele Beispiele dafür.
Studio Modak, die Produktionsfirma, hat einige sehr erfahrene Lichttechniker mitgebracht, um unsere Räume für ihre Szenen auszuleuchten. Wenn Du ein eifriger Anhänger vom LUX bist, wirst du auch sicherlich bemerkt haben, dass wir ein paar ihrer brillanten Vorschläge adaptiert und in unser Raumdesign integriert haben.

Der Drehtag war lang und, wie so oft, sehr arbeitsintensiv. Ein großes Lob und Dankeschön auch an die Produzenten, die vor Ort waren. Sie waren immer höflich und entgegenkommend.

Das Endprodukt ist wie erwartet: eine unbeschwerte Darstellung von BDSM, die hauptsächlich mit Klischees über unsere Leidenschaft spielt, ohne dabei gemein oder respektlos zu sein. Die recht vanilligen Gastgeber sind meist begeistert von ihrer Erfahrung und durften sogar selbst ein wenig experimentieren.
Das war natürlich eine Herausforderung, da viele Vorbereitungsgespräche hinter den Kulissen geführt werden mussten, um die Crew wissen zu lassen, was akzeptabel ist und was nicht.
Man kann in der Folge noch eine Andeutung davon sehen, vor allem wenn Bella in ihrer Szene den Konsens der beiden Moderatoren mehrmals betont.

Natürlich ist dies keineswegs ein tiefes Eintauchen in BDSM, Sexarbeit oder die Herausforderungen unserer täglichen Arbeit. Aber es ist ein unbeschwerter, lustiger und netter Sketch über zwei Menschen, die eine ganz neue Welt des sexuellen Verlangens erforschen, bestaunen und bekichern.

Wenn Du neu bist in der Welt des BDSM und auch im Studio LUX, lass mich dir eine kleine Einführung geben.

Das BDSM Studio LUX gibt es seit 8 Jahren zum Zeitpunkt der Ausstrahlung der Staffel und befindet sich in Berlin. Wir haben 8 Räume an zwei verschiedenen Standorten. BDSM Studio LUX ist ein Bordell, das sich auf die Welt des BDSM spezialisiert hat. Dabei handelt es sich um einen sexuellen Bereich, in dem es um Schmerz, Machtdynamik, Rollenspiele, besondere sensuelle Erfahrungen, Einschränkungen und vieles mehr geht.

Im Studio findest Du selbständige und unabhängige Sexarbeitende, die sich auf BDSM spezialisiert haben und die Räume nutzen, um mit ihren Kund*innen in Kontakt zu treten. Wir setzen uns für industrieführende Arbeitsbedingungen für unsere Teammitglieder ein, denn ich glaube fest an die Rechte von Sexarbeitenden. Ein Arbeitsplatz wie das Studio muss sicher, fair und unterstützend sein. Punkt.

Studio LUX legt Wert auf die Weitergabe von Wissen. Deshalb bieten wir ein umfangreiches Workshop-Programm für Neugierige an. Die Themen reichen von BDSM, Erotik, bis hin zu privaten und beruflichen Erkundungen im besagten Themenfeld. Du kannst dir unser Programm hier ansehen: SM Kurse & Workshops. Unsere Workshopleitenden sind erfahrene Kolleg*innen, die ihre Expertise zur Verfügung stellen, damit alle lernen und wachsen können.

Als Ort der Sexarbeit ist es obligatorisch, diesen Raum für die Öffentlichkeit zu öffnen. Jeder soll die Möglichkeit haben, mal hinter die Kulissen zu sehen und sich ein eigenes Bild dieser oft als negativ geframten Orte zu machen. Du kannst die Räume z.B. auch für dein privates Spiel mit deinen Spielpartner*innen buchen oder unser Life Drawing Event besuchen.

Wenn du zu weit weg von Berlin oder sogar Deutschland wohnst, kannst du trotzdem in unsere Arbeitsweise und Welt hineinschnuppern. Du kannst einfach Mitglied auf unserer Membershipseite werden und unsere Clips genießen, die wir hier vor Ort produzieren. Fast so, als ob du hier bei uns wärst!

Hier kannst du dir aber mal den Trailer ansehen: