Lady Velvet Steel vor einem Haufen Geld

Wieviel verdient eine Domina wirklich?

27.10.2025

Kurz gesagt

Der Verdienst einer Domina liegt, ganz realistisch gerechnet, pro tatsächlich bezahlter Sessionstunde bei etwa 20 € bis 80 € Netto-Stundenlohn, abhängig von Erfahrung, Standort, Studio-Miete, Marketingkosten und Auslastung. Eine Domina hat pro Stunde Spielzeit meist 10–15 Stunden Gesamtarbeitszeit inklusive Vorbereitung, Nachbereitung, Kommunikation, Marketing, Steuer- und Admin-Aufwand.

Ein ehrlicher Blick hinter die Kulissen von BDSM-Profis & ihren Preisen

Viele Menschen haben sofort ein bestimmtes Bild vor Augen, wenn sie an das Leben einer Domina denken:

Morgens aus den Seidenlaken gleiten, perfekt manikürte Füßchen in flauschige Pantoffeln schieben, Champagner zum Frühstück, danach eine schnelle Runde im goldglitzernden Dagobert-Geldspeicher und am Nachmittag vielleicht ein paar Sessions, bevor man sich auf einer Yacht erholt.

Klingt nett, oder? Aber hat diese Fantasie etwas mit der Realität zu tun?
Kurz: Nein.
Etwas länger: Ganz und gar nicht.

Mein Artikel räumt mit Klischees auf und zeigt dir, wie die Preisstruktur aussieht, wie sich der Verdienst zusammensetzt und warum BDSM-Sessions nicht „mal eben 300 € pro Stunde“ sind.

Ich gebe dir Einblicke aus meiner persönlicher Erfahrung, aus über 20 Jahren Tätigkeit als Domina und über 10 Jahren als Gründerin und Chefin des BDSM Studio LUX in Berlin. Ich habe unzählige Dominas, Subs, Switches und Bizarrladys ausgebildet oder begleitet und ja: Wir sprechen in diesen Ausbildungen ausführlich über Geld, Preise, Steuern und die wirtschaftliche Realität.
In meinen Augen gilt: Sexarbeit ist Arbeit. Gute Arbeit. Anspruchsvoll. Professionell. Und sie sollte als solche verstanden und bezahlt werden.

Kurze Antwort für ganz Eilige (und Google ;) )

Wie viel verdient eine Domina?

Der Verdienst einer Domina liegt, ganz realistisch gerechnet, pro tatsächlich bezahlter Sessionstunde bei etwa 20 € bis 80 € Netto-Stundenlohn, abhängig von Erfahrung, Standort, Studio-Miete, Marketingkosten und Auslastung.
Klingt überraschend wenig? Dann lies weiter, du wirst schnell verstehen, warum.

Eine Domina hat pro Stunde Spielzeit meist 10–15 Stunden Gesamtarbeitszeit inklusive Vorbereitung, Nachbereitung, Kommunikation, Marketing, Steuer- und Admin-Aufwand.

Und nein: Wir springen leider nicht in Geldspeichern umher. Aber das mit den Pantoffeln stimmt! Manchmal.

BDSM-Session: Warum die Preise so stark variieren

Für die meisten Kund*innen ist eine BDSM-Session mit einer Profi-Domina ein bewusstes Investment. Je nach Stadt, Thema und Studio-Ausstattung können die Stundenpreise um mehrere Hundert Euro schwanken, und das nicht ohne Grund.

Ein großer Faktor sind regionale Preisunterschiede. Eine Session in München kostet häufig deutlich mehr als eine in Berlin. Das lässt sich gut mit der regionalen Kaufkraft erklären: Während der Kaufkraftindex in München bei 135,5 liegt, kommt Berlin im Vergleich nur auf 94,5. Berlin rangiert damit auf Platz 10 im Bundesvergleich – also solide im Mittelfeld. München ist hingegen noch mal deutlich höher angesiedelt als das führende Bundesland Bayern.
(Quelle: Statistisches Bundesamt - Destatis)

Zusätzlich ziehen bestimmte Städte ganz bewusst BDSM-interessierte Tourist*innen an. Berlin ist international bekannt für seine kinky Partyszene, die legendäre Clubkultur und eine offene, experimentierfreudige Erotik-Community. Viele Gäste kombinieren ihren Städtetrip mit einer Session, frei nach dem Motto: Das Angenehme mit dem wirklich Angenehmen verbinden.

Abgerundet wird das noch durch ein vielfältiges Angebot an BDSM-Shopping.

München und Berlin mit Geld im Vordergrund

Kurz gesagt: Die Menschen kommen gerne nach Berlin, und sie sind bereit, gutes Geld für ein besonderes Erlebnis auszugeben.
Doch wie viel muss man nun tatsächlich für eine BDSM-Session einplanen?

Stundenlohn einer Domina: Warum eine „300 € Session“ kein 300 € Stundenlohn ist

Die Preisberechnung stellt fast jede selbstständige Person vor eine Herausforderung. Einerseits möchte man konkurrenzfähig bleiben, andererseits soll die eigene Arbeit, die Erfahrung und die mühsam erworbene Expertise auch angemessen entlohnt werden. Üblicherweise fließen Überlegungen wie Marktanalyse, Kosten-Nutzen-Kalkulation, Ausgaben, Risiko und Gewinnspanne in die Preiskalkulation ein.

Für Dominas (und ebenso für Subs, Switches und Bizarrladys) bedeutet das vor allem, eine realistische Balance zwischen Arbeitsaufwand und tatsächlicher Sessionzeit zu finden. Von außen betrachtet klingt es schnell nach einem traumhaften Geschäftsmodell:
300 € pro Stunde × 8 Stunden am Tag × 5 Tage pro Woche, und voilà: schon sieht man sich mit 50.000 € Monatsumsatz Kaviar löffelnd im Geldspeicher schwimmen.
(Der aus Fisch, nur um gleich die richtige Sorte klarzustellen.)

In der Realität sieht die Rechnung deutlich anders aus.

Eine gute BDSM-Session ist zeitlich wesentlich umfangreicher als die reine Spielzeit. Wenn du schon einmal Gast im Studio warst, weißt du: Für eine einstündige Session verbringst du oft rund zwei Stunden vor Ort, zumindest in einem hochwertigen Studio wie dem LUX. Und anders als im klassischen Full-Service-Bereich bedeutet „1 Stunde Session“ tatsächlich 60 volle Minuten Spielzeit, nicht die Zeit von Tür auf bis Tür fällt wieder ins Schloss.

Sessionzeit ist nicht gleich Arbeitszeit

Beim Betreten des Studios fällt die Zeit von einem ab, der Alltag bleibt draußen. Du betrittst einen Ort, der sich eher wie ein Palast aus Erotik, Lust, Macht und Fantasie anfühlt. Du wirst begrüßt und genießt ein ausführliches Vorgespräch, oft bei einem Getränk. Anschließend bekommst du die Möglichkeit, dich frisch zu machen. Erst nach deinem Besuch im Badezimmer wirst du in den Sessionraum geführt und die tatsächlich bezahlte Zeit beginnt. Zu diesem Zeitpunkt hast du im Idealfall schon vergessen, wann du gekommen bist, was du außerhalb der Session eigentlich vorhattest und manchmal sogar, wer du bist. Das ist völlig in Ordnung, du bist ja in ausgezeichneten Händen und darfst die Zeit im Paradies genießen.

Nach einem entspannten Herunterkommen und einer sanften Landung erholst du dich von deinem Höhepunkt, es folgt ein Nachgespräch, ein Getränk und oft ein weiterer Besuch im Badezimmer. Zufrieden ziehst du von dannen.

Was du erlebst und was dahinter steckt

Für die Domina beginnt die Arbeit allerdings deutlich früher und endet deutlich später. Wenn wir uns nur auf den Teil der Arbeit im Studio konzentrieren: Sie ist bereits lange vor deinem Eintreffen vor Ort, hat sich vorbereitet, die Korrespondenz noch einmal studiert und den Raum hergerichtet. Nach der Session verbringt sie einen nicht unerheblichen Teil mit der Spurenbeseitigung. In jedem guten Studio ist absolute Sauberkeit selbstverständlich. Der Sessionraum, das Badezimmer und sämtliche verwendeten Toys und Möbel werden sorgfältig gereinigt und desinfiziert.

Jede gute Domina ist eine ausgezeichnete Reinigungskraft. Und jede Reinigungskraft sollte so gut bezahlt werden, wie eine Domina.
Putzkraft hält einen Emer bit Putz und BDSM Utensilien hoch

Zu den zwei Stunden, die du als Gast im Studio verbringst, kommen für die Domina gut und gerne noch einmal bis zu zwei Stunden Arbeitszeit dazu. Falls du dich also schon einmal gefragt hast, wie viele Sessions ein BDSM Profi an einem Tag anbieten und durchführen kann, kannst du es dir jetzt ungefähr ausrechnen. Massenbetrieb ist so gut wie ausgeschlossen, zumindest bei erfahrenen Dominas in hochwertigen Studios.

Unsichtbare Arbeit: Was vor der Session passiert

Vorarbeit, die niemand sieht

Zu den eigentlichen Arbeitsstunden am Tag der Session kommt eine ganze Menge an unsichtbarer Arbeit dazu, die oft schon lange vor dem ersten Treffen stattfindet. Ein großer Teil davon ist Kommunikation und Kundenmanagement, und zwar in einer Qualität, die man sich als Gast wünscht: zielführend, respektvoll, klar, diskret und dennoch mit einem Hauch von Vorfreude.

Leider läuft nicht jeder Kontakt so reibungslos. Neben dem Klären von Wünschen, Vorstellungen, Tabus und Grenzen verbringen wir viel Zeit damit herauszufinden, ob wir in Sachen Vorlieben, Persönlichkeit, Budget und zeitlicher Verfügbarkeit überhaupt zusammenpassen. Und ja, es gibt sie wirklich, die berühmten TW. Im Fachjargon nennen wir sie Timewaster oder direkter: Tastenwi**er. Aber egal wie wir sie nennen, sie sind einfach Zeitbetrüger.

Hacker vor dem Laptop fummelt an einem riesigen Analplug rum.

Warum so viel Kommunikation nötig ist

Wenn ich angehende Kolleginnen auf den Berufsalltag vorbereite, sage ich immer:
Von zehn Personen, die dich kontaktieren, meint es ungefähr eine ernst. Und von zehn von diesen vereinbart wiederum nur eine tatsächlich einen Termin. Und von zehn Terminen findet am Ende vielleicht einer statt, manchmal zwei, an manchen Tagen auch keiner.

Mit wachsender Erfahrung verbessern sich diese Quoten. Genau deshalb bestehen immer mehr Kolleginnen auf einer Anzahlung, bevor sie einen Termin verbindlich vergeben. Sie schützt Zeit, Nerven und verhindert Enttäuschungen auf beiden Seiten.

Die Realität ist: Wo gehobelt wird, fallen Späne. Und wo Fantasien, Erwartungen und Wünsche im Raum stehen, verbringen wir sehr viel Zeit mit Vorab-Kommunikation. Pro erfolgreich durchgeführter Session sollte eine Anfängerin zwei bis drei Stunden unbezahlte Vorarbeit einplanen. Erfahrene Kolleginnen benötigen dafür im Durchschnitt etwa eine bis zwei Stunden. Und das betrifft nicht nur die Kommunikation mit dir, sondern anteilig natürlich auch mit allen anderen, die an diesem Tag Kontakt aufnehmen.

Die unterschätzte Wahrheit: Bürokratie, Buchhaltung und Business hinter der Domina-Arbeit

Papierkram, Posts und Pflichttermine

Adminarbeiten liegen nicht jeder von uns gleich, machen müssen wir sie trotzdem. Unter „Admin“ fällt alles, was mit Marketing, Organisation, Recherche, Sourcing und Weiterbildung zu tun hat. Dazu gehören auch gesetzlich vorgeschriebene Behördengänge, der regelmäßige Termin zum „Klick dich bei Anzeigenportalen hoch“, Fotoshootings (professionelle und die für Social Media), die Pflege der Social Media Profile, die Anschaffung neuer Kleidung und Toys, das Lernen neuer Praktiken und so weiter und so fort.
Viele von uns sind in diesem Beruf gelandet, damit uns nicht so schnell langweilig wird. Und tatsächlich wird uns garantiert nicht langweilig. Irgendetwas steht wirklich immer an.

Als grobe Orientierung kann man für diesen Bereich etwa 7 bis 15 Stunden pro Monat einplanen, gemessen am Erfahrungsstand.

Buchhaltung, Steuern und die hohe Kunst des Zahlen-Zen

Wenig glamourös und definitiv ohne Chill-Faktor ist die Buchhaltung. Eine beinahe arkane Kunst ohne klare Regeln, aber mit reichlich Potential, direkt in die feurigen Abgründe der Finanzamts-Hölle zu stolpern. Frei nach dem Motto: „Gehen Sie nicht über Los, erklären Sie uns lieber, warum Sie im Oktober 2023 doppelt so viel für Kondome ausgegeben haben wie im Oktober 2022. Und bitte mit Prozentangaben. Privat oder geschäftlich genutzt?“

Kondome vor einer Monopolygrossaufnahme

Als Chefin eines großen Studios und Ausbilderin zahlreicher Kolleginnen kann ich bestätigen: Steuern und Buchhaltung sind das mit Abstand meistgefragte Thema. Noch vor Schlagtechnik, souveräner Dominanz und dem zugegebenermaßen wichtigen Skill „Wie putze ich ein Dominastudio richtig“.
Selbst mit Steuerberatung bleibt die Buchführung zeitintensiv. Insgesamt ist ein monatlicher Zeitaufwand von rund 10 Stunden realistisch, inklusive der Vorbereitung für größere Abschlüsse.

Networking und geschäftliche Beziehungen

Je nach Arbeitsmodell kann auch Netzwerken viel Zeit beanspruchen. Resident Dominas im Studio, nationale und internationale Tour-Dominas sowie Kolleginnen mit Zusatzverdiensten wie Content, Cam oder Workshops investieren hier unterschiedlich, aber immer spürbar. Vor Ort wird geplant, an gemeinsamen Specials und Marketingaktionen gearbeitet, Studios werden gescoutet und mögliche Zusammenarbeiten ausgelotet.
Fair angesetzt sind im Durchschnitt 3 bis 5 Stunden pro Monat nur für Networking.

Was das fürs Gesamtpensum bedeutet

Wenn man all diese Bereiche fair zusammenrechnet und den Monatsumsatz und -einsatz einer Vollzeitkollegin zugrunde legt, landen wir bei ungefähr 10 bis 15 Stunden Gesamtarbeitsaufwand pro tatsächlich bezahlter Sessionstunde. Je mehr Sessions stattfinden, desto geringer wird die durchschnittliche Belastung. Bei wenigen Sessions pro Monat hingegen steigt der Anteil der unbezahlten Arbeit entsprechend. Analog dazu verringert sich der Aufwand mit steigender Erfahrung.

Was kostet eine BDSM Session wirklich und was bleibt der Domina am Ende übrig?

Neben dem zeitlichen Aufwand spielt natürlich auch der Kostenfaktor eine große Rolle. Die klassischen Lebenshaltungskosten wie Miete, Essen, Urlaub oder Altersvorsorge rechne ich hier bewusst nicht ein. Die bestreiten wir von dem, was am Ende tatsächlich übrig bleibt. Und diese Kosten sind je nach Alter, Lebenssituation und persönlichen Prioritäten ohnehin sehr unterschiedlich.

Studiomiete: ein großer Posten im Domina-Business

Der größte und häufig pro Session berechnete Kostenpunkt ist die Studiomiete. Diese variiert je nach Stadt, Ausstattung, Fairness der Konditionen und möglichen Sondervereinbarungen. Leider gibt es auf dem Markt einige Modelle, bei denen das unternehmerische Risiko geschickt auf die Anbieterinnen geschoben wird.
Beliebt sind zum Beispiel im Voraus zu zahlende Tagesmieten, scheinbar „attraktive“ Rabatte mit Haken, oder zusätzliche Gebühren, die an jeder Ecke auftauchen. Neuerdings gern gesehen: Werbegeld dafür, dass man überhaupt auf der hauseigenen Webseite erscheinen darf. Klassiker aus der Kategorie „unschön“ sind Strafzahlungen bei Nichterscheinen oder andere kreative Wege, Geld von der Mieterin zum Studiobetreiber wandern zu lassen.

Ein "Big Boss" greift gierig nach Geld

Im LUX läuft es anders. Unsere Mietberechnung erfolgt transparent und im Sinne der Person, die das Studio nutzt. Es wird nur berechnet, was tatsächlich stattfindet. Kommt ein Gast nicht, fällt auch keine Miete an oder nur für die tatsächlich genutzte Zeit. Ab einem gewissen Mietanteil greift automatisch die Tagesmiete. Keine versteckten Kosten, keine Sonderbehandlung, dieselben Bedingungen für alle.

Trotz fairer Bedingungen bleibt die Studiomiete ein erheblicher Faktor. Bei nur einer Session am Tag kann sie je nach Stundenpreis zwischen 23 Prozent (im LUX, mit sinkender Quote bis etwa 12 Prozent bei mehreren Sessions) und bis zu 40 Prozent des Umsatzes (wie sagt man so schön: branchenüblich) ausmachen. Und das, bevor Steuern überhaupt berücksichtigt sind.

Steuern: das Finanzamt möchte mitspielen

Falls eine Domina umsatzsteuerpflichtig ist, hält das Finanzamt direkt Ansprüche auf 19 Prozent Umsatzsteuer bereit. Erst nach Abzug der Studiomiete und der Umsatzsteuer können wir ausrechnen, was wirklich übrig bleibt.

Und teilt man diesen Betrag dann durch die realen 10 bis 15 Stunden Arbeitsaufwand, die hinter einer einzigen bezahlten Sessionstunde stehen, verschwindet der bildliche Dagobert-Geldspeicher ziemlich schnell. Übrig bleibt ein sehr normaler Stundenlohn, oft vergleichbar mit Tätigkeiten, für die es keinerlei besondere Qualifikation braucht.

Der sogenannte Perversenaufschlag

Ein weiterer Kostenfaktor ist das Marketing, in das wir einen nicht unerheblichen Teil unseres verdienten Geldes reinvestieren. Das Internet bietet inzwischen viele Möglichkeiten, sich sichtbar zu platzieren, allerdings sind diese Sichtbarkeiten meist ebenso teuer wie verlockend. Fünfzig Euro pro Monat für einen einzelnen Link gehören noch zu den Schnäppchen. Viele einschlägige Portale rufen bereits dreistellige Beträge auf oder bieten für rund 199 Euro eine wöchentliche Präsenz an. Monatliche Werbebudgets von fünfhundert bis achthundert Euro sind für viele Kolleginnen völlig normal.

Und dann gibt es noch das, was wir intern den Perversenaufschlag nennen. Das ist ein kleiner Gruß aus der Vergangenheit, in der BDSM-Werbung nur heimlich unter dem Tresen des Sexshops gehandelt wurde. Das Prinzip hat sich gehalten, nur digitalisiert und mit Preiserhöhung. Zur Veranschaulichung ein sehr reales Beispiel: Ein bekanntes regionales Portal bietet einen normalen Werbeplatz für zehn Euro im Monat an. Die exakt gleiche Platzierung in der Kategorie Bizarr kostet plötzlich fünfzig Euro. Gleiche Reichweite, gleiche Zielgruppe, gleicher Platz. Nur eben mit Perversenaufschlag.

BDSM in Berlin: Übliche Preise und was du bekommst

Nachdem wir uns nun angesehen haben, warum SM seinen Preis hat, bleibt natürlich die Frage aller Fragen:

Wie teuer ist eine BDSM Session denn nun tatsächlich?

Am Studiotelefon lautet die beliebteste Anfrage:
„Was kostet denn die Stunde SM?“

(dicht gefolgt von "Wer ist denn alles da?" aber dazu in einem anderen Beitrag mehr)

Meine diplomatische Standardantwort, während ich meinen Augenaufschlag innerlich perfektioniere:

„Im LUX bewegen wir uns im für Berlin branchenüblichen Bereich. Was möchtest du denn genau erleben?“

Denn am Ende hängt der Preis immer davon ab, welche Fantasie, welche Intensität und welche Ausstattung du dir wünschst. Wer bei dieser Frage hofft, eine klare Zahl ohne Kontext zu bekommen, wird gern charmant in ein Gespräch verwickelt und landet wenig später als zufriedener Gast im Studio.

Und jetzt gibt es Butter bei die Fische.

Fische. Mit Butter.

Preise im Vergleich: Von Budget bis Premium

Der Preis für eine BDSM Session hängt vor allem von Ort, Rahmen und Art der Anbieterin ab. Damit du einen Überblick bekommst, hier die wichtigsten Kategorien und realistischen Preisbereiche.

Bordell oder Massagesalon

Viele Bordelle bieten ein „schwarzes Zimmer“ an, oft als Zusatzangebot neben Massagen oder Full Service.
Preisbereich: rund 120 - 150 Euro pro Stunde
Manchmal etwas weniger, manchmal etwas mehr. Ausstattung und Qualität schwanken stark.

Independent Dominas (Escort-ähnlicher Bereich)

Independent bezeichnet Kolleginnen, die dich zu Hause, im Hotel oder in angemieteten Studios empfangen.
Startpreis meist ab 150 Euro pro Stunde, je nach Anbieterin geht es aber bis zu 500 Euro hinauf.
Wichtig: Hotel oder Studio zahlt der Gast zusätzlich, da diese Kosten nicht im Preis enthalten sind.

Privatdominas mit eigenem Spielzimmer

Sogenannte "private" Kolleginnen haben eine private Wohnung oder ein eigenes Spielzimmer eingerichtet, teils liebevoll und hochwertig ausgestattet.
Preisbereich: 200 bis 300 Euro pro Stunde
Oft werden längere Sessions bevorzugt und stärker an die persönlichen Vorlieben der Privatdomina angepasst.

Preise im professionellen BDSM Studio

Was du im Studio erwarten kannst

Im professionellen Studio kannst du in Berlin realistisch zwischen 280 und 350 Euro pro Stunde einplanen. Der Median dürfte so bei 300,-€ liegen.
Besondere Fetische oder Materialaufwände können Aufpreise haben, zum Beispiel für Latex, KV oder Wrestling.
Mit etwas Glück findest du einzelne Kolleginnen um ca. 250 Euro, höhere Preise sind möglich, aber selten.

Warum Studios ihren Preis wert sind

Studios bieten Vorteile, die Gäste oft erst dann schätzen, wenn sie sie erlebt haben.
Du kannst dort unkompliziert weitere Kolleginnen oder auch Kollegen zu deiner Session hinzubuchen, und zwar ohne organisatorisches Drama. Für viele gehört eine Duo- oder Trio-Session zu den intensivsten Erlebnissen - und mal unter uns: Wir Dominas und Bizarrladys haben daran mindestens so viel Spaß wie du.

Eine besonders beliebte Variante: Doppelsession mit submissiver Spielpartnerin, zum Beispiel das Special „Herrin und Zofe“.
Und ja, auch Sparfüchse werden gelegentlich fündig. Bei den Specials gibt es immer wieder Angebote, die preislich attraktiv sind.

Ich hoffe, dass dir dieser Einblick in die Preiskalkulation geholfen hat und du Lust bekommen hast, meine Angaben in einer Session persönlich zu überprüfen.

Falls du eine angehende Kollegin bist und dir eine fundierte Grundlage für deinen Einstieg in den Beruf wünschst: In meinen Coachings und in der Domina Ausbildung erfährst du all das noch ausführlicher und praxisnah.

Bleib lustvoll und angenehm pervers.