Dental Fetisch

Faszination und Horror zugleich

Zahnärztliche Erfahrungen im realen Leben können prägen.
Bei manchen entwickelt sich eine starke Vorliebe, bei anderen eine starke Angst. Oder beides.
In der Konfrontationstherapie spiele ich mit allen Eindrücken, die jede:r schon einmal auf dem Behandlungsstuhl erlebt hat. Und die ich aus meinem früheren Alltag in Zahnkliniken sehr gut kenne. Deshalb war mir die Einrichtung einer eigenen, authentischen Dentalklinik sehr wichtig, die endlich bald zum Einsatz kommen darf.

Das Ausgeliefertsein, der weit nach hinten zurück gefahrene Oberkörper. Verstärkt durch zusätzliche Apparaturen die Brust, Hals und Kopfbereich fixieren.
Der strenge Blick über dir. Du siehst nicht viel, außer Mundschutz und Schutzbrille.
Die peinlich genaue Untersuchung und Befundaufnahme jedes einzelnen Zahnes.
Spitze Instrumente im Mundraum. Das still halten müssen, auch wenn es weh tut.
Der Abdruck, der zu lange im Mund verweilt, massiv und ausfüllend, wie ein maßgefertigter Knebel.
Die lauten Geräusche, die steigende Flüssigkeit im Mund, die Unfähigkeit selbstständig zu schlucken. Der Mundspreizer, der gewaltsam Raum schafft. Die Abhängigkeit vom zahnmedizinischen Fachpersonal.

Der Latex-Kofferdam, aufgespannt über deinem Gesicht. Mit strammen Klammern fixiert an deinen Zähnen. Der Latex-Handschuh, hygienisch sauber und Distanz schaffend.
Das bisschen an Nähe, das dir zusteht.

Das grelle Behandlungslicht in den Augen, die unfähig machen zu sehen, was genau passiert. Ultraschall, Scaler, eine gründliche Politur.

Ein angebrachtes Kunststoff-Attachment im Seitenzahnbereich setzt einen Marker, der noch lange nach der Behandlung daran erinnert, was dir widerfahren ist.

Angstpatient:innen können negative Erfahrungen in einem sicheren Rahmen neu schreiben und ihre Emotionen besser erforschen.
Fetischist:innen haben die Möglichkeit, das was fasziniert, ausgiebig auszuleben.

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