Was ist der Unterschied zwischen einer Bizarrlady und einer Domina?
Was genau macht den Unterschied zwischen einer Bizarrlady und einer Domina aus? Welche Nuancen liegen hinter diesen Begriffen, die oft synonym verwendet werden?
Und vor allem: Bei wem bin ich mit meinem Sessionwunsch richtig?
Diese Frage höre ich mindestens dreimal die Woche – entweder fragen mich interessierte aber unerfahrene Gäste oder auch Einsteigerinnen des professionellen BDSM.
Die Domina: Führung und Macht im BDSM-Spiel
Der harte Klang der hohen Absätze bohrt sich in dein Gehirn, atemlos blickst du vom Boden auf. Über dir steht eine in Leder gekleidete göttliche Erscheinung. Unahbar und doch so begehrenswert. Du würdest alles für sie tun…
In der Welt der Dominanz verkörpert die Domina das klassische Bild der führenden Frau. Alle Macht konzentriert sich auf sie, in ihrer Anwesenheit wirst du zum bloßen Untertan. Sie gibt dir Wert durch ihre Aufmerksamkeit oder lässt dich durch Nichtbeachtung zappeln. Ob Lust oder Schmerz – du bist ihren Launen ausgeliefert und spürst deinem Drang zum Gehorsam nach.
Die Domina repräsentiert dominante Archetypen, die Herrscherin, Gebieterin, die Strenge Frau, die Göttin, die Mutter, die Verführerin, all das sind ihre Rollen. Sie führt mit Autorität und Kontrolle durch das Spiel. Die Machtstrukturen sind klar verteilt. Dabei bewahrt die Domina oft eine gewisse Unnahbarkeit, Berührungen ihres Körpers sind selten.
Die meisten Dominas setzen ihre Körperlichkeit gezielt ein, nutzen deinen Körper aber wie es gefällt. Wenn du Glück hast, dient es deiner Lust, meist aber nur dem Vergnügen der Herrin. Sehnsucht, Tease & Denial, Überwältigung, aber auch Schmerzerfahrungen, Anstrengung und ungenügend sein werden thematisiert, und oft positiv aufgelöst.
Üblicherweise wirst du erotische gegenseitige Berührungen, Intimkontakt oder andere Formen der zärtlichen körperlichen Zuneigung nicht mit einer Domina erleben. Im Fachjargon nennt sich diese Form der Unberührbarkeit “klassische Dominanz”. Unter Umständen darfst du (nackte) Füße berühren, verehren und womöglich Küssen, von intimeren Diensten sehnsuchtsvoll träumen.
Richtig bist du hier für BDSM Spiele aller Art, bei denen die Rollen klar verteilt sind, und gegenseitige Intimitäten nicht Bestandteil sein sollen. Auch Spiele auf Augenhöhe sind möglich, beschränken sich meist auf intensives körperliches Erleben, wie zum Beispiel Flagellation.
Die Bizarrlady: Erotik in führender Position
Nur schwer kannst du dich von dem atemberaubenden Anblick lösen, dieser Ausschnitt ist auch einfach zu verheißungsvoll. Ein deutliches “Wo starrst du mir denn hin?” holt dich zurück in die Gegenwart, aber nur für einen erschrockenen Augenblick, denn zur Strafe für dein Benehmen wird dir jetzt mit ebendiesem Ausschnitt der Atem tatsächlich genommen….
Die Bizarrlady weiß um ihre körperlichen Reize, auch sie setzt diese gezielt ein. Im Gegensatz zur unberührbaren Domina wirst du aber hier von den verbotenen Früchten Naschen dürfen. Erotik und intime Begegnungen sind Teil des Arrangements. Für viele Menschen ist Erotik ein integraler Bestandteil einer SM Session. Die Sehnsucht nach Nähe und Berührung öffnet neue Facetten intensiver Sessionerfahrungen.
Ein markantes Merkmal liegt in der gewollten und geschickten Nähe, die die Bizarrlady anstrebt. Im Spiel zwischen Dominanz und Sinnlichkeit ist die Nahbarkeit ein bewusst eingesetztes Werkzeug. Im Gegensatz zur oft unnahbaren Domina ist die Bizarrlady eher die Femme Fatale, die durch ihre Ausstrahlung und den Fokus auf Genuss und Verlockung besticht, anstatt durch Strenge und Distanz.
Jede Bizarrlady entscheidet dabei selbst, wie sehr sie Berührungen zulässt und ihren Körper dabei einsetzt. Das hängt nicht nur von der persönlichen Neigung ab, auch vom Gast, der vielbeschworenen “Chemie” und der Art der zelebrierten Session. Alles kann, nichts muss und ganz im Sinne der weiblichen Dominanz bestimmt die Bizarrlady, was sie sich wann nimmt.
Es gibt kein “passiert immer” oder “als Bizarrlady musst du aber”. Berührbarkeit ist ein weites Spektrum und wird ganz individuell ausgehandelt. Du wirst von Fullservice (so nennen wir Geschlechtsverkehr) bis “ja, Berührung sind in Ordnung, aber nicht an diesen Stellen meines Körpers” alle möglichen Ausprägungen finden. Da hilft dir nur nachfragen.
Bist du auf der Suche nach BDSM mit erotischen Komponenten von zart bis hart, dann solltest du dich bei den Bizarrladys umsehen.
Der Wandel im Markt: BDSM und Erotik verschmelzen
Früher war es noch ganz klar: Im Dominastudio gibt es alles, aber auf keinen Fall Erotik! BDSM-ler haben keinen Sex und zum Lachen gehen sie in den Keller!
Natürlich ist diese Darstellung ein klein wenig übertrieben. Aber nur ein klein wenig. Tatsächlich war es früher verpönt als Domina Sex zu haben, dazu gab es schliesslich Zofen. Mittlerweile hat sich diese Ansicht aber sehr gewandelt.
Die Gesellschaft ist ein gutes Stück weiter gekommen in Sachen Kink & Erotik. Menschen sind erfahrener und offener für ausgefallene Kinksund bereit die Grenzen herkömmliche Vorstellungen von Sexualität zu erweitern. Was einst als außergewöhnlich oder ‘pervers’ galt, wird nun als Ausdruck individueller Vorlieben und Interessen betrachtet. BDSM ist in der Gesellschaft angekommen.
Übrigens, falls du etwas Unterstützung brauchst, um deine Kinks zu entdecken oder endlich auszuleben, sieh dich doch mal auf unserem Kursangebot um!
Viele Menschen erleben BDSM als Teil ihrer aktiv gelebten Sexualität. Das Begehren und die Erotik haben so auch ihren Weg in die professionelle BDSM Szene gefunden. Die Nachfrage nach erotischen Szenarien stieg genau so wie die Bereitschaft diese anzubieten. In regulären Puffs gibt es mittlerweile ganz selbstverständlich ein SM Zimmer für “was Härteres”.
Viele traditionelle Dominastudios haben sofort auf die Nachfrage reagiert. Eine neue Generation von Anbietenden wuchs nach. Neben klassischem BDSM, also was man so gemeinhin unter Lack, Leder und Erziehung versteht, fanden sich auch Angebote wie “erotisches Ringen”, nahbare Dominanz, Facesitting und mehr.
Interessanterweise ist die Kategorisierung in “Domina” und “Bizarrlady” ein ziemlich deutschsprachiges Phänomen. In anderen Sprachräumen ist diese Entscheidung noch nicht so angekommen. In vielen Ländern ist das auch der Illegalisierung von Sexarbeit geschuldet. Oft wird bei BDSM und Dominanz gesetzlich eine Ausnahme gemacht, sofern keine Erotik und kein Sex angeboten werden.
Deutschland hat die Regulierung von Sexarbeit mit dem Prostituionsgesetz von 2002 konkretisiert. Als Dienstleistung angebotene Intimitäten waren nicht mehr sittenwidrig. Interessant ist die Auswertung von Google Trends – dort kann man sehen, dass der Suchbegriff “Bizarrlady” zum Jahreswechsel 2004/2005 besonders populär war. Leider gibt es von vor 2004 keine Aufzeichnungen.
Vermutlich ist mit der gestiegenen Nachfrage nach Erotik in BDSM Sessions auch ein geschäfstüchtiges Werbeportal auf die Idee gekommen, eine neue Kategorie einzuführen. Ich würde mal vermuten, dass einige von den Anfragen schwer genervten Dominas da ihre Finger im Spiel hatten. Mich würde es sher interessieren, wann die einzelnen Portale da angefangen hatten, diese Unterteilung anzubieten. Wenn du dazu mehr weisst, schreib das bitte in einem Kommentar.
Fazit: Die Vielfalt der Erotik in der Welt der Bizarrladies, aber die Qual der Wahl bleibt
Egal für welche Art der Anbieterin du dich entscheidest, bei den Bizarrladys und Dominas im LUX bist du immer gut aufgehoben. Im Endeffekt handelt es sich bei diesen Bezeichnungen auch nur um Kategorien. Jede Person, die professionellen BDSM anbietet, hat ihre ganz persönlichen Vorlieben, Eigenheiten und Möglichkeiten, dich als Gast um den Verstand oder in dein persönliches Paradies zu bringen. Du kannst bei einer Bizarrlady zwar mehr Berührbarkeit erwarten und bei einer Domina wohl klarere Hierarchien, aber wir alle entscheiden ganz individuell was wir wann mit wem und wie umsetzen.
Bei wem bist du denn nun mit deiner Fantasie und Begehrlichkeit richtig?
Überlege dir, ob Erotik und Sex in deiner Session wichtig sind und in welcher Form diese stattfinden sollen. Dann kannst du leichter herausfinden, welche Kategorie besser zu dir passt.
Der wichtigste Faktor sollte immer die Sympathie sein – oder auch das prickelnde Erschauern, wenn du eines unserer Profile aufmachst. Dann kannst du eine höfliche Anfrage stellen – den Rest machen wir!
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